Ending of Persia

Bald kommt Last of Us! Zumindest hoffe ich das.

Daher will ich aber auch nichts Neues mehr anfangen. Atelier Rorona habe ich am Wochenende auch zu Ende gespielt, nachdem ich für Assassin’s Creed und Tomb Raider damit pausiert hatte. Ich war überrascht, dass ich es doch ohne Probleme zum True Ending bei Atelier Rorona geschafft habe – auch wenn das noch lange nicht bedeutet, dass ich alles entdeckt und geschafft habe. Besonders die Endbosse in manchen Gebieten wie den Dämon in diesem Nachtgebiet habe ich noch nicht einmal ansatzweise besiegen können.

Nachdem ich mit Atelier Rorona fertig geworden war, habe ich mich daran gemacht, die ganzen DLCs durchzusehen, die ich mir so gekauft habe. Denn das dürfte die beste Möglichkeit sein, die Zeit bis zu Last of Us zu überbrücken. Endlich konnte ich beispielsweise den Epilog zu Prince of Persia spielen!

Allerdings war ich doch leicht enttäuscht. Nicht vom Gameplay, denn das hat mir noch genauso viel Spaß gemacht, wie das Hauptspiel. Auch die Dialoge waren nett. Lediglich die Bosskämpfe waren ein wenig nervig wiederholend. Was mich viel eher störte war, dass das Ende zwar nett ist, aber doch einiges an Schwung aus dem ursprünglichen Ende rausgenommen hat.

Das Ende des Hauptspiels war nämlich ein leiser Paukenschlag, der mich damals ziemlich überrascht und sehr inspiriert hat. Das war großartig! Mir hat dieses offene Ende ungeheuer gut gefallen und auch die gesamte Schlusssequenz.

Der Epilog setzt genau dort wieder an und führt die Geschichte weiter. So weit, so gut. Aber er hört auch leider wieder offen auf. Wie ich jetzt weiß, geht die Geschichte auf dem NintendoDS weiter. Gut, das hatte ich sogar vorher schon gespielt und das war sogar auch nett. Aber dennoch: Wo ist der Rest?

Man merkt, dass sie da deutlich mehr erzählen wollten und die Geschichte, die Charaktere und der Hintergrund hätten so viel hergegeben! Aber das wird nicht mehr fortgeführt, weil es so schlecht ankam? Ein Jammer! Das ist fast schon ein Verbrechen! Vielleicht nicht in dem Ausmaß, wie Firefly abzusetzen, aber es geht schon in die Richtung.

Sehr, sehr frustrierend! Dafür kann aber weder das Spiel, noch der DLC was, denn ich gehe schwer davon aus, dass sie wirklich noch einige Pläne mit der Geschichte hatten.

Wer das Ende sehen will, das mich so inspiriert hat, der klicke auf den Spoiler-Cut, nach dem ich auch kurz erklären, worum es geht:

Spoiler-Cut!

Making me feel glad that I’m not you

Manchmal frage ich mich, wie gehässig Menschen sein können und warum. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mich über einen Kommentar von jemandem aufregte, der sagte: „Gut, dass Heroes abgesetzt wurde! Wurde sowieso immer wirrer!“ Mir hat Heroes bis zum Schluss gefallen und ich war traurig, dass es abgesetzt wurde.

Vor einiger Zeit las ich einen Jubelschrei, dass Dead Space 4 angeblich nicht mehr geplant ist, weil Dead Space 3 so schlechte Verkaufszahlen erreicht hätte. Kann das jemandem nicht egal sein, der sowieso keinen Spaß daran hat? Es gibt genug Dinge, die ich auch nicht mag, die ich sogar blöd finde – trotzdem jubele ich nicht, wenn sie eingestellt werden, denn es ist mir schlicht egal. Wenn jemand Spaß an Sachen hat, an denen ich keinen Spaß habe, dann sei ihm dieser Spaß gegönnt und ich freue mich doch nicht, wenn dieser Spaß ihm weggenommen wird!

Ich habe Dead Space 3 bisher noch nicht gespielt. Dabei bin ich mir sicher: DS3 wird mir Spaß machen und ich freue mich darauf – sehr. Kann natürlich sein, dass es für mich ein Reinfall wird, aber das bezweifle ich, nach dem, was ich bisher so gesehen habe. Wie viel Gehässigkeit muss also in Menschen stecken, die sich darüber freuen, wenn eine Reihe eingestampft wird, die sie sowieso nicht mögen? Kann man nicht einfach sagen: „Gefällt mir nicht, lasse ich einfach in Ruhe“ – und es dabei belassen?

Ich erinnere mich an Motivational-Wallpaper mit Pacey Whitter aus Dawson’s Creek, dessen Spruch perfekt auf diese Situation passt: „I’d be satisfied if all of us just did what made us happy and left it at that.“ In diesem Satz steckt so viel Wahrheit drin, dass es mich wirklich frustet, wie gemein manche Menschen doch sein können.

Sicherlich kann man den Satz auch falsch verstehen und sehr egoistisch sehen. Ich interpretiere ihn aber in diesem Zusammenhang hier, dass man das macht, womit man zufrieden ist – und was einem nicht gefällt, das lässt man und man macht es auch Anderen nicht kaputt. Aber das scheint für manche Menschen schwierig zu sein.

The gamer of Arland

Nachdem ich Tomb Raider jetzt durch habe, stellt sich mir die Frage: Was spiele ich als Nächstes auf der PS3? An sich hätte ich Lust, 100% noch bei Tomb Raider zu erreichen. Doch ein wenig Abwechslung ist sicherlich nicht schlecht. Aber ein ganz neues Spiel anzufangen? Nein, das geht nicht. Denn im Juni soll The Last of Us rauskommen und das will ich direkt zu Beginn spielen – ich bin so unglaublich scharf auf dieses Spiel – Uncharted trifft I am Legend und Zombies und spannende Charakterbeziehungen. Das muss ich haben! Und spielen! Sofort!

Daher kam mir die Idee, dass ich Atelier Rorona wieder aufgreife. Das habe ich damals bei Seite gelegt, als ein anderes Spiel kam. Ich glaube, es war Assassin’s Creed 3. Daher habe ich Atelier Rorona nicht zu Ende gespielt, was sehr schade ist, denn ich mag die Atelier-Reihe und auch Rorona ist da wirklich spaßig.

Also habe ich den Sonntag damit verbracht, mich wieder in das Spiel zu fuchsen. Doch das war nicht ganz ohne Probleme. Ich wusste nicht mehr, wo welche Kräuter wachsen, wo ich welche Materialien brauche, welche Gegenden ich schon erkundet habe oder was ich als Nächstes brauche. Das war sehr frustig am Anfang, doch ich habe mich durchgebissen und nach ungefähr ein bis zwei Stunden ging es so langsam wieder aufwärts.

Am kommenden Wochenende kann ich also vermutlich wieder „richtig“ in Atelier Rorona einsteigen. Das könnte genau der richtige Lückenfüller bis zu The Last of Us sein. Und wenn doch noch ein wenig hin ist, dann habe ich noch den Rest von Tomb Raider, den ich erforschen kann für 100%, außerdem habe ich mir mittlerweile den DLC zu Prince of Persia und Castlevania: Lords of Shadows zugelegt. Da bin ich zugegebenermaßen auch neugierig.

I don’t know if I’m that kind of Croft

Das neue Tomb Raider ist großartig! Jetzt kann ich es auch abschließend sagen, nachdem ich es durchgespielt habe. Bis zuletzt hat es mich nicht enttäuscht.

Zugegeben, der letzte Boss-Kampf war ein wenig einfach und wenig spektakulär. Aber er musste es nicht sein, da ich den Weg dorthin wirklich sehr episch und gewaltig erzählt empfand. Das hat mich wirklich bis zum letzten Moment mitgerissen und ich wünschte mir sehr, dass dieses Tomb Raider so fortgeführt wird.

Ich mag diese neue Lara Croft und ich finde die Synchronisation von Camilla Luddington hervorragend. Ich mag diesen Akzent und ihre Aussprache so ungeheuer. Das hat für mich Lara Croft neu erfunden.

Viel Kritik gab es zu der Charakterentwicklung, doch der kann ich mich auch jetzt nach Beenden des Spiels nicht anschließen. Für mich fühlte sich der Charakter absolut rund und die Entwicklung von der jungen Abenteurerin, die noch grün hinter den Ohren ist, zu der knallharten Überlebenskünstlerin war für mich durch die Bank weg absolut glaubwürdig.

Meiner Ansicht nach übersehen viele, was noch im Hintergrund zu diesem Charakter erzählt wurde. Mit einem Abschluss von ca. 80% habe ich nahezu alle Dokumente und Artefakte gefunden und denke, dass ich da einen ganz guten Überblick über die Hintergründe habe und kann jedem nur empfehlen, das ebenso zu machen. Es lohnt sich und gibt wirklich mehr Einblicke in die Charaktere – nicht nur Lara, denn auch solche Charaktere wie Roth oder ihr Vater sind so unglaublich wichtig, um diese neue Lara Croft zu verstehen.

Was war die alte Lara Croft überhaupt, die manche so glorifiziert haben, dass sie mit der neuen nichts anfangen können? Meiner Ansicht nach war sie nur ein optisches Vehikel – mehr nicht. Da war kein Charakter und die Darstellung durch Angelina Jolie ist dafür sehr symbolisch. Dass ich Angelina Jolie nicht sonderlich mag, darum mache ich kein Geheimnis. Sie steht aber sehr gut für diese alte Lara Croft – kalt, emotionslos und unsympathisch. Sie ist nur dazu da, gut und „badass“ auszusehen. Wobei ich selbst bei dem „gut“ widersprechen würde, aber vermutlich ist Angelina Jolie auch einfach nicht mein Typ.

Die neue Lara Croft hingegen ist so unglaublich sympathisch, dass ich wirklich bei jedem Sturz mit ihr gelitten habe. Jedes Mal, wenn ein ihr nahe stehender Charakter gestorben ist, hatte ich glasige Augen, weil es mir so unglaublich leid für sie getan hat, wie sie daran verzweifelt ist. Das ist auch der Katalysator für die Charakterentwicklung und man muss nicht nur Laras Hintergrund verstehen, sondern auch, wer diese Menschen um sie herum waren, die mit ihr gestrandet sind. Mehr als nur einer hat eine wirklich hervorragende Sterbeszene bekommen, die jene unschuldige Lara Croft zu dem gemacht hat, was dann am Ende des Spiels die Insel überlebt hat.

Es ist nicht so, dass Lara Croft komplett unschuldig ist und ein Couchpotatoe. Sie hat da einiges an Hintergrund. Diese Entwicklung wird so häufig thematisiert – sogar in den Cutscenes, die man auf jeden Fall mitbekommt. Daher ist es mir persönlich rätselhaft, wie man da nicht von einer glaubwürdigen Charaktentwicklung sprechen kann. Da gibt es ganz andere Entwicklungen in heutiger Literatur, Fernsehkultur oder auch Spielekultur, die reichlich unglaubwürdiger sind. Doch diese neue Lara Croft? Gehört definitiv zu einer der besseren und authentischeren Entwicklung.

Ich kann nur hoffen, dass Square sich nicht verschrecken lässt und an dieser neuen Richtung weiter festhält. Ja, mag sein, dass das neue Tomb Raider nicht mehr ganz wie die alten sind. Soweit ich für die „alte“ Linie bis „Angel of Darkness“ reden kann, denn nur bis dorthin habe ich alle Teile gespielt, ist der neue Tomb-Raider-Teil für mich aber der beste, den ich bisher gespielt habe.

Ja, es hat mehr Third-Person-Shooter-Elemente und weniger Jump&Run. Wer das sucht, der halte sich lieber an Prince of Persia. Ich finde die neue Richtung von Tomb Raider gut und passend. Bitte, bitte, bitte gebt mir mehr davon. Ich habe mich so unglaublich gut unterhalten gefühlt, dass ich den nächsten Teil auch vorbestellen würde, um euch da die Sicherheit zu geben.

A survivor is born!

How often does a guy like me get to be a hero?

Immer wieder höre ich, dass Tomb Raider nicht so gut gelaufen ist im Verkauf. Woran das liegt, darüber scheiden sich die Geister. Manche Lästermäuler behaupten, das Spiel sei nicht gut. Von so Leuten wie Total Biscuit hört man, dass die Zahlen generell in diesen Monaten schlecht waren und dass selbst ein gut laufendes Spiel wie Bioshock Infinite nicht ganz so lief, wie es hätte laufen sollen.

Gerade bei den Lästermäulern ärgert es mich ungemein, denn da wird dann immer nochmal nachgetreten und da nochmal zugehauen – dabei haben diese Leute meist jene Spiele gar nicht gespielt! Da kommt ein Verriss eher über Umwege zustande; über Gerüchte oder Sachen, die man aufgeschnappt hat. Manchmal spielen diese Leute sogar, aber dann nur die ersten zehn Minuten oder die erste halbe Stunde und finden sowieso nur die Sachen, die sie bestätigen.

Schade, dass TB kein WTF-Review zu Tomb Raider gemacht hat, denn egal, ob man Total Biscuit mag oder nicht, man kann ihm eines nicht vorwerfen: unfair zu sein! Und das sind aber die meisten Lästermäuler dort draußen. TB kann sehr harsch zu einem Spiel sein, wenn er es Mist findet, aber er versucht trotzdem fair heranzugehen. Das vermisse ich bei so vielen Leuten und dann würde ein Spiel wie Tomb Raider auch nicht so schlecht bei wegkommen.

Das ist traurig, denn ich mag das neue Tomb Raider – sehr! Ich mag die Atmosphäre, ich mag diese sympathische Lara Croft, ich mag ihren britischen Akzent, ich mag die Geschichte, ich mag die Charaktere, ich mag das Gameplay. Auch wenn viele behaupten, das wäre kein Tomb Raider – doch ist es. Ich klettere, ich ballere, ich plündere Gräber, ich löse Jump&Run-Rätsel. Sicherlich liegt der Fokus dank des Third-Person-Shooter-Elements deutlich auf der Schießerei, aber das ist nicht schlimm.

Mich fesselt Tomb Raider. Es gibt gerade von der Handlung her mehr als einen Moment, der mich sehr bewegt hat und mich mit Lara fiebern lässt. Mehr als einmal habe ich mit dem Controller dort gesessen und war kurz davor zu rufen: „NEEEEEEEEEEEEEEIN!“ – und dann war ich danach so sauer auf diese fiesen Kerle des Kultes, dass Lara bei mir in den Rampage-Modus gegangen ist. Wenn ich das so betrachte, dann hat Tomb Raider also zumindest von erzählerischer Seite aus alles richtig gemacht.

Wie sieht es mit dem Gameplay aus? Auch das macht mir Spaß. Die Waffen spielen sich angenehm anders, selbst der Nahkampf klappt gut. Die Steuerung ist nicht hakelig, das Klettern fühlt sich gut an, das Springen ist sauber. Die Rätsel sind angenehm, vielleicht einen Tick zu leicht, aber immer noch besser als manche der alten Tomb-Raider-Rätsel, die mich früher in die Verzweiflung getrieben haben. Sowas hätte ich dann echt nicht mehr gewollt und daher bin ich froh, dass sie das nicht mehr hatten.

Das Erkunden und Klettern, das Abseilen und all diese Dinge machen Spaß. Wenn Lara mit ihrem Kletterbeil unzählige Meter über ein paar Klippen hängt, dann fühlt sich das gut an – und spannend. So sollte es sein. Da habe ich also auch nichts zu beanstanden. Auch die ganzen Quick-Time-Events sind in Ordnung. Keine Ahnung, was viele da behaupten, dass Tomb Raider von getriggerten Events nur so durchsät wäre – ist es nicht! Am Anfang kommt das häufiger, aber das ist mehr aus dramaturgischen Zwecken und um den Spieler in das Spiel einzuführen. Aber meiner Ansicht nach ist das alles sehr natürlich und nicht zu viel.

Mir macht das Spiel jedenfalls einen riesigen Spaß und ich bin verwundert, wie viel Spielstunden es doch hergibt. Mag sein, dass ich ein wenig trödele, weil ich wirklich gerne den ganzen Secrets hinterher jage und eine Karte mehrfach ablaufe, um wirklich alles einsammeln zu können. Spricht aber auch dann wieder für das Gameplay. Von der Geschichte dürfte ich aber so langsam ans Ende kommen. Wann genau? Weiß ich nicht, vielleicht am nächsten Wochenende.

Ein wenig hat mich Defiance ja doch von Tomb Raider abgelenkt.

Out of character

Ich habe Spaß bei Tomb Raider – und zwar so richtig. Sicherlich kann man da vieles überanalysieren, aber dadurch macht man sich viel kaputt. Noch gut weiß ich, wie ich vor vielen Jahren im Kino immer mit dem großen Kritikerhut gesessen habe. Mit Argusaugen habe ich auf jeden Fehler geachtet, um ihn dann im Usenet aufzuzeigen und zu beweisen, warum dieser oder jener Film blöd ist. Das wurde gerne gelesen. Aber Spaß an Filmen? Den hatte ich dadurch bestimmt nicht.

Das habe ich zum Glück irgendwann ändern können. So ganz konnte ich das nicht ablegen und das ist auch nicht schlimm. Sicherlich ist es gut, sich Gedanken zu machen und kritisch zu sein. Aber gerade bei Computerspielen ist es mittlerweile so, dass ein wahrer Verrisskult entstanden ist. Das mag bei manchen mehr und bei manchen weniger unterhaltsam sein. Während ich beispielsweise beim Angry Video Nerd noch hin und wieder schmunzeln kann und grundsätzlich noch die Ausflüge in alte Videospielzeiten schätze, werde ich bei Zerodotpunctuation regelmäßig sauer – weswegen ich mir das schon lange nicht mehr anschaue.

Was haben wir also bei Tomb Raider? Einen soliden Third-Person-Shooter mit Jump&Run-Elementen, starkem Story-Fokus, QTE und Cut-Scenes. Und das ist tatsächlich sehr nahe am alten Tomb Raider – da kann man rütteln und zetern, wie man will. Man bekommt das, was versprochen wurde. Sogar die Grüfte bekommt man und es gibt optionale Grüfte, in die man steigen kann, um Jump&Run-Rätsel zu lösen. Passt für mich, ich habe Spaß.

Eine Sache möchte ich allerdings noch ansprechen, da diese auch als massiver Kritikpunkt an mancher Stelle erwähnt wird: Die Entwicklung Lara Crofts wäre unglaubwürdig. Dabei wird gesagt, dass Lara häufig so unschuldig tut und dass sie dem allem nicht gewachsen ist, aber im Gegenzug man mordernd und schnetzelnd über die Insel läuft. Das, was das Spiel uns also erzählt, soll angeblich nicht das sein, was wir spielen. Das kann ich so nicht bestätigen.

Denn hier machen einige den Fehler, den auch viele Rollenspieler machen: Charaktere sind keine Einbahnstraßen und laufen nicht auf Autopiloten. Das ist etwas, das ich in diversen Rollenspiel-Szenen schon seit etlichen Jahren predige, aber was so selten jemand versteht. Ein Charakter, der auf bestimmte Ereignisse immer auf eine bestimmte Art reagieren muss, ist kein Charakter, das ist eine Farce. Ein guter und interessanter Charakter hat immer mindestens zwei Möglichkeiten zu reagieren. Das macht Geschichten erst interessant.

Nur weil wir denken, dass wir dies oder das nicht machen würden, muss das nicht für einen Charakter stimmen. Jeder Charakter hat eine Wahl – immer. Und jeder Charakter kann unterschiedlich auf das gleiche Ereignis reagieren.

Ja, die unschuldige Lara Croft könnte total an allem verzweifeln, sich eingraben, niemandem etwas tun wollen und dann jämmerlich sterben. Das wäre aber kein besonders unterhaltsames Spiel, oder? Die gleiche unschuldige Lara Croft kann aber genauso glaubwürdig sagen: „Ich bin eine Croft! Und meine Freunde sind in Gefahr! Und verdammte scheiße, ich will nicht sterben! – aber im gleichen Atemzug sich dann übergeben, sobald sie jemanden erschossen hat und auch „Oh Gott, was ich hier?“ schreien, während sie über sich selbst hinauswachsen muss.

Das sind alles glaubwürdige Möglichkeiten des Charakters und wer behauptet, dass es unglaubwürdig ist, der kennt sich vielleicht wirklich nicht gut genug mit dem Charakter aus, liest die ganzen Hintergrundschnipsel nicht oder hört sich die Dialoge im Spiel nicht an. Der Charakter Lara Croft wird absolut glaubwürdig dargestellt und ich finde ihre Entwicklung ebenso authentisch und auch das, was ich im Spiel mache, stimmt mit dem überein, was in den Cut-Scenes und den Trigger-Events gezeigt wird.

Lara Croft wächst in diesem Spiel. Sie entwickelt sich. Ständig kassiert sie es. Überall fällt sie herunter, verletzt sich, kämpft ums Überleben – aber sie hält durch, sie gibt nicht auf. Sie wächst über sich hinaus. Daraus wird dann genau die Lara Croft, die wir auch kennen. Meiner Ansicht nach ein absolut glaubwürdiger weg bisher und ich mag diese ganzen kleinen Charakterentwicklungen, die sie durchläuft.

Sie ist nicht eiskalt – das war die Lara Croft aus den alten Spielen. Das fand ich unsympathisch. Diese Lara Croft hier ist menschlich, sie ist zerbrechlich, aber dennoch kämpft sie! Das ist es, was eine Heldin ausmacht und daher habe ich auch so viel Spaß an diesem Spiel. Schade, dass viele den Charakter scheinbar nicht so lesen. Ich denke, dann hätten sie mehr Spaß.

Wer sich das ansehen will, der kann gerne mal in den Trailer reinschauen, der eigentlich nicht zu viel verrät, denn die meisten Szenen sind aus den ersten Spielstunden. Dennoch packe ich es hinter den Spoiler-Cut und ich denke, spätestens danach versteht ihr, was ich meine. Denn obwohl ich den Trailer erst gesehen habe, nachdem ich den Beitrag hier geschrieben habe, unterstützt er genau das:

Spoiler-Cut

God, what am I doing?

Ihr habt es vielleicht gesehen: Der Gewinner der Umfrage wurde dann doch auf den letzten Metern Tomb Raider! Daher bin ich seit gestern Abend mit Lara Croft auf dieser geheimnisvollen Insel gestrandet.

Viel habe ich noch nicht gespielt, da wir gestern doch recht viel Mass-Effect-3-Multiplayer gezockt haben. Die ersten drei Kartenabschnitte habe ich jedoch bereits schon hinter mir und bisher macht das Spiel einen recht guten Eindruck auf mich – trotz der Unkenrufe mancher Leute. Das ist natürlich ärgerlich, weil ich die teilweise auch beim Spielen noch im Hinterkopf habe und ich weiß nicht, in wie weit mir manches aufgefallen wäre oder mich manches stören würde.

Gibt es viele gescriptete Events? Ja, es gibt schon einige. Doch fand ich es jetzt nicht all zu schlimm. Gerade für die Einführung ins Spiel war das sogar in Ordnung. Auch fühlt es sich für mich nicht unbedingt wie ein Uncharted an – das war auch einer der Kritikpunkte. Wobei selbst wenn: Wäre das ein Kritikpunkt? Ich mochte und mag Uncharted. Böse darum wäre ich daher nicht, wenn ich es sich noch mehr in Richtung interaktiver Film entwickelt.

Kurz Zeit für eine Umfrage?

Manchmal hat man die Qual der Wahl. Ich bin mittlerweile doch schwach geworden und habe mir Dead Space 3 geholt. Aber Tomb Raider und Atelier Ayesha warten auch auf mich nach Ni No Kuni. Was also machen, wenn ich Bock auf alle drei Spiele habe? Da dachte ich mir, ich probiere was Neues und frage euch: Was soll der Holger die nächste Zeit spielen?

Dazu habe ich mal ein wenig nach einem kleinen Umfrage-Werkzeug für mein Blog gesucht und probiere das jetzt aus. Ob das funktioniert? Ich habe keinen Plan, werde es wohl aber bald herausfinden. Feedback zu dem Plug-in also gerne auch in den Beitrag hier. Allerdings hoffe ich, dass es funktioniert.

Wenn alles nach Plan verläuft, dann dürft ihr in der Umfrage aus vier Spielen auswählen. Vier? Oben sind aber nur drei! Ja, da ich schon seit längerer Zeit auch mit Alan Wake’s American Nightmare liebäugele, um die Fortsetzung der großartigen Alan Wake endlich zu spielen, kommt das einfach zur Liste dazu – obwohl das kein PS3-Spiel ist.

Natürlich werde ich dann – wie immer – hier auf dem Blog entsprechend meine Spielerfahrungen berichten. Also, welches Spiel darf es als nächstes sein?

  • Soll ich wie ein kleines Kind verängstigt im Wohnzimmer immer wieder aufschreien, wenn ich mit Isaac den Necromorphs in Dead Space 3 so richtig kräftig dorthin trete, wo die Sonne sogar bei denen nicht scheint?
  • Oder begehe ich mit Lara Croft Schiffbruch und stürze mich in ein Überlebensabenteuer mit FSK18-Sticker in Tomb Raider?
  • Oder schont ihr meine Nerven und schickt mich in die zauberhafte Fantasywelt von Atelier Ayesha, mit sicherlich wieder vielen spannenden Charakteren, witzigen Dialogen und traumhafter Atmosphäre?
  • Oder wollt ihr mich nicht an der PS3 sitzen sehen und schickt mich auf eine düstere Tour aus dem Zwischenreich in der Fortsetzung Alan Wake’s American Nightmare?

Die Wahl liegt bei euch. Wenn alle Stricke reißen und das mit der Umfrage technisch nicht klappt – einfach als Kommentar hier reinschreiben. Ich bin da flexibel.

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We are the only ones who can do it

Spiele bestelle ich häufig vor. Das mache ich in erster Linie aus drei Gründen:

1. Ich will das Spiel sowieso spielen.
2. Ich sammle Collector’s Editions.
3. Ich will die Macher unterstützen.

Im Zuge des Debakels um Aliens: Colonial Marines bin ich dabei, dies ein wenig zu überdenken. Wieso? Total Biscuit hat ein paar wahre Dinge in seiner Video-Meinung zu Vorbestellungen angesprochen. Mit ein paar Dingen gehe ich nicht konform, aber einige haben mich nachdenklich gemacht.